DIN 18205: Bedarfsplanung — Eine Norm, die ich allen Bauenden empfehle
So wenden Sie die DIN zur Bedarfsplanung auf Ihr privates Bauprojekt an:
In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen erklären, wie eine ganz bestimmte DIN besonders hilfreich für Ihr Taumhausprojekt sein kann.
Die DIN 18205 Bedarfsplanung — Ja, dafür gibt es eine DIN. Verrückt, oder? 😊
Nutzen Sie diese Leitlinien für die Umsetzung Ihres Traumhauses, können Ihnen einige unangenehme Dinge während Ihres Hausbaus erspart bleiben.
Heutzutage sind die Anforderungen an die Planung und Errichtung eines Bauvorhabens sehr komplex und umfangreich:
- Planen und Bauen wird immer komplexer.
- Die Anzahl der am Bau Beteiligten steigt.
- Die technischen Möglichkeiten nehmen zu.
- Wenn es beim Bauen Probleme gibt, liegt das oft an einer ungenügenden Bedarfsplanung und einer schlechten und unzureichenden vertraglichen Grundlage.
Eines sollte Ihnen deshalb unbedingt klar sein: Ohne Bedarfsplanung gelangen Sie zu keiner soliden Vertragsgrundlage. Aus Erfahrung als Fachanwältin für Bau-und Architektenrecht mit Schwerpunkt Verbraucherbaurecht kann ich diesen Punkt unterstreichen.
Daher bereiten wir in unsere Teilnehmer:innen meines Online-Kurses Bauführerschein am Anfang Ihrer Planung genau auf diese Schritte vor. So haben Sie nicht nur Vorteile durch die Aneignung grundlegenden Wissens für einen reibungslosen Bauablauf, sondern die Bauenden lernen zusätzlich, wie sie den Bedarf für ihr eigenes Traumhaus selbst und ohne Kosten ermitteln können.
Hier können Sie mehr über den Bauführerschein erfahren: https://www.bauglueck.de/bauherrenfuehrerschein/
Kommen wir also zurück zur DIN 18205, die sich an der internationalen Norm ISO 9699: 1994 „Performancestandards in Building – Checklist for briefing – Content of brief for buildingdesign“, orientiert.
Norm ist übertragbar auf alle privaten Bauprojekte:
Ganz besonders beim Bauen mit dem Architekten sollte diese Norm allen am Bauprojekt beteiligten bekannt sein. Ein guter Architekt sollte mit Ihnen als Bauende den Bedarf auf Basis der DIN 18205 ermitteln. Leider wird das immer wieder sowohl bei den Planer:innen und Bauenden nicht berücksichtig, dabei ist das, neben der Grundlagenermittlung einer der wichtigsten Meilensteine beim Bauen.
Ich sehe die Bedarfsplanung im Bauwesen als grundlegende Voraussetzung der Planungsarbeit, sowohl für die Planenden als auch für die Baufirmen.
Vor der Grundlagenermittlung jedes Bauvorhabens muss dieser Ausgangspunkt der Planung, mit den Bauenden unter Zuhilfenahme von Beratern (Architekten, Ingenieure, BBQ) ermittelt und exakt formuliert werden:
- Was ist das Ziel und die Planungsaufgabe?
- Was wollen die Bauherr:innen überhaupt bauen?
- Was sind die Randbedingungen und Grundlagen?
- Was sind die Voraussetzungen und Bedürfnisse?
Konkretisierung Ihres Bedarfs schützt Sie vor kostenintensiven Änderungen auf der Baustelle
Nur wenn Sie sich konkret mit dem Bedarf befassen, können spätere, sehr kostenintensive Änderungen auf der Baustelle vermieden werden. Das klingt noch ein bisschen abstrakt bedeutet aber für Sie als Bauende übersetzt:
- Wie hoch ist Ihr Budget?
- Welches Grundstück werden Sie bebauen?
- Wie kann und darf dieses Grundstück bebaut werden?
- Wie soll das Gebäude gestaltet werden?
(z.B. räumliche Gliederung, statisches System, Art der Fassade ….)
All Ihre Wünsche und realistischen Rahmenbedingungen werden abgefragt bzw. sollten unbedingt abgefragt werden. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Fragen entstehen konkrete Definitionen, die allen am Bauprojekt beteiligten den Einstieg in eine zielgerichtete Projektplanung für Ihr Traumhaus ermöglichen.
Was bringt Ihnen als private Bauende also diese DIN?
Letzten Endes bringt die Norm vor allem erhebliche finanzielle Einsparungen, denn Umplanungen, längere Bauzeiten und Änderungen sind zeit‑, material- und somit kostenintensiv.
Wie die DIN 18205 konkret aussieht und wie man damit umgeht, das zeigen wir deshalb allen Teilnehmer:innen anhand einer umfangreichen Checkliste im Online-Kurs Bauherrenführerschein.
Mein Tipp: Lieber Vordenken als Nachzahlen!
Fordern Sie von Ihrer Baufirma eine konkrete und intensive Auseinandersetzung und Anwendung der DIN 18205, denn so haben Sie die Möglichkeit, durch einen frühzeitigen Einstieg in Ihre eigene Bedarfsplanung, Nachträge, Mehrkosten und unvollständige Leistungsgrundlagen zu vermeiden.
Der/die kluge Bauende bereitet sich vor, ermittelt und analysiert den eigenen Bedarf und schafft so die Grundlage für einen reibungslosen Bauablauf — versprochen!
Als Baufamilie wird man vor allem am Anfang stark gefordert. Das ist meiner Meinung nach gut so und macht, das verspreche ich, richtig viel Spaß!
Das ist ein kleiner Einblick in die Bedarfsplanung:
Was sollen die wesentlichen Eigenschaften des Bauvorhabens sein?
- der Standort,
- das Raum- und Funktionsprogramm,
- die Grundrisse oder
- die Technischen Anlagen…….
„Die Notwendigkeit der Entscheidung reicht weiter als die Fähigkeit der Erkenntnis.“
(Immanuel Kant (1724 – 1804))
Besser kann man das Problem der Entscheidungen in der Bauplanung nicht ausdrücken, denn:
Oft werden Planungsentscheidungen intuitiv und viel zu emotional getroffen oder man orientiert sich an den Nachbarn oder an den Gegebenheiten der aktuellen Wohnimmobilie.
Viele Bauende sind zudem unsicher und geben deshalb zu viel Verantwortung an Dritte (Bauunternehmer, Architekt,..) ab.
Die meisten Entscheidungen aber müssen die Baufamilien selbst treffen. Wir helfen Ihnen mit dem Bauherrenführerschein genau diese Entscheidungen selbstsicher treffen zu können und laden Sie deshalb ein, Ihr Bauvorhaben professionell und lückenlos vorzubereiten.
Die Schritte der Bedarfsermittlung für Ihr Traumhausprojekt in einer Grafik:
Wenn Sie bereits wissen, dass Sie ein Fertighaus bauen möchten:
Wenn Sie noch unentschlossen sind, wie Sie bauen möchten:
Checkliste: Hausangebote vergleichbar machen:
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